Bediene deine Zielgruppe

Ähnlich, wie ein Künstler ein bestimmtes Publikum anspricht oder ein Youtuber die Abonnenten mit speziellen Inhalten bedient, muss man sich als Website-Betreiber Gedanken über die Menschen machen, die man mit Informationen, Produkten oder Dienstleistungen erreichen will.

Geht es um eine Website über Lifestyle oder Ernährung, kommen diverse Personenkreise ins Spiel, die man mit Information und Empfehlungen bedienen möchte.

Will man hingegen einen Shop betreiben, zählen das Sortiment oder/und Preise, die zur Käuferschaft passen. Wo will man den Fokus setzen? Auf besonders anspruchsvolle Kunden, Schnäppchenjäger oder solche, die großen Wert auf prompte Lieferung und optimalen Service legen.

Was auch immer geplant wird, immer zählt die Zielgruppe, die man ansprechen will. Und das Wissen, mit Ansprüchen und Gewohnheiten diese User im Internet suchen könnten.

Beispiel: Eine Website für Musikliebhaber

Ich möchte kurz auf einen Internetauftritt zurückkommen, den ich vor über 15 Jahren erstellt und mehrere Jahre gepflegt habe. Mein damaliger Kunde führte ein gut sortiertes Schallplattengeschäft, dessen Angebot zum großen Teil aus Second-Hand-Platten bestand.  Der Kunde hatte sein Sortiment auf einen recht speziellen Sammlermarkt zugeschnitten. Im Kern ging es um Rockmusik aus den 60er und 70er Jahren.

Das Zielgruppenprofil sah in etwa so aus:

  • Status (Kunde, Nichtkunden)
  • Geographisch (National und International)
  • Soziodemografisch (hauptsächlich Best-Ager, eher männlich, mittleres bis höheres Bildungsniveau, gute Kaufkraft etc.)
  • Psychologisch (Interesse an Rockmusik, Sammler von Vinyl und CDs, ausgeprägter musikalischer Geschmack mit sehr viel Wissen über Künstler, Veröffentlichungen, neugierig )
  • Kaufverhalten (Kauffrequenz unterschiedlich, Affinität zu Tonträger-Labels, hohes Qualitätsbewusstsein)
  • Vertrieb (Einzelhandel und Versandhandel)

 

Der Website war ein Online-Shop angeschlossen, in dem allerdings ausschließlich Neuware angeboten wurde. Dabei handelt es sich häufig um limitierte Wiederveröffentlichungen und Sondereditionen. Das Angebot war überschaubar und hilfreich, sowohl für Recherchen als auch für eine schnelle Kaufentscheidung.

  • Einfache Struktur: Neuheiten, Musik-Label und Ausverkauf.
  • Kurze Wege zum gewünschten Produkt: Per Suchfunktion mit Filtern konnte der User sich Vorschläge anzeigen lassen  oder auch direkt zu einer bestimmten Veröffentlichung gelangen.
  • Suchservice: Über ein Formular konnten User Suchwünsche eingeben, die vom Händler bearbeitet wurden.

 

Personas als Schlüssel zur User-Experience

Um diese Merkmale der Zielgruppe zu definieren, wird oft aufwändige Marktforschung betrieben. Die Marketingprofis erstellen dazu detaillierte Personenprofile – sogenannte Personas. Dabei werden  soziodemographische (Alter, Geschlecht, Einkommen etc.) und psychologische Merkmale gesammelt und in Rubriken unterteilt:

  • Identitäten (Name, Alter…)
  • Rollen, Aufgaben und Zuständigkeiten
  • Ziele (persönlich, beruflich, produktorientiert)
  • Fähigkeiten und Wissen (technische Affinität)
  • persönliche Besonderheiten (Einstellung, Grundwerte)
  • Kernbedürfnisse (Ehrlichkeit, Prüfbarkeit der Information)
  • Kaufverhalten (Schnäppchenjäger oder Gewohnheitskäufer etc.)

Es ist sicherlich nicht für jede Website erforderlich, solch detaillierte Personas zu erstellen, aber dennoch können Informationen, die helfen, User-Erwartung für die eigene Website erfolgreich zu bedienen, nützlich sein.

Dafür solltest du das bestmögliche Verständnis entwickeln, denn: Je besser sich Besucher auf deine Website aufgehoben fühlt, desto länger bleibt er und häufiger kommt er wieder.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner