Im November 2023 lag der Marktanteil von Bing bei 13,57 % (Desktop), 0,82 % (Mobile), er liegt damit hierzulande deutlich unter Google.
Trotzdem würde ich Bing bei der Optimierung deiner Website nicht völlig außer acht lassen. Da die meisten SEO-Strategien sich auf Google konzentrieren, könnte es einfacher sein, in den Suchergebnissen von Bing besser zu ranken, auch weil es dort möglicherweise weniger Wettbewerb gibt.
Solltest du dich dafür entscheiden, deine Bing-Performance mit SEO zu verbessern, fängst du nicht wieder bei Null an. Vieles von dem, was du für Google optimierst, kann auch bei Bing funktionieren. Nichtsdestotrotz gibt es Besonderheiten zu beachten, die ich im Folgenden beschreibe.
Wie ordnet Bing die Rankings?
Die Ranking-Faktoren sind bei Bing nach abnehmender Wichtigkeit angeordnet. Dabei ist die Relevanz eines Suchergebnisses normalerweise am wichtigsten, gefolgt von Nutzersignalen und schließlich von anderen Faktoren wie beispielsweise der Ladezeit.
Da die genaue Gewichtung der Ranking-Faktoren (Suchmaschinen-Algorithmen) auch bei Bing nicht öffentlich bekannt sind und sich im Laufe der Zeit eh wieder ändern, sollte man man sich nicht auf den jetztigen Status verlassen. Ratsamer ist es, sich – genau wie bei Google – regelmäßig über Aktualisierungen und Empfehlungen zu informieren.
Folgende Ranking-Faktoren im Überblick:
Relevanz:
Bing bewertet den Content einer Landingpage im Verhältnis zur Nutzerintention der Suchanfrage. Dies umfasst die Analyse übereinstimmender Begriffe direkt auf der Seite, Linktexte, Synonyme und Abkürzungen.
Qualität und Glaubwürdigkeit:
Bing bewertet die Reputation der Website und ebenso die Autoren. Inhalte, die sauber aufbereitet sind, ggf. Quellen klar benennen und sich an eine angemessene Netiquette halten, werden bevorzugt.
Nutzersignale:
Die Interaktion und Zufriedenheit der Nutzer mit den Suchergebnissen wird von Bing analysiert, einschließlich Klicks, Scrollverhalten, Time-On-Site (Verweildauer) und Bounce Rate (Absprungrate).
Aktualität:
Bing bevorzugt aktuelle Inhalte und priorisiert Websites, die kontinuierlich aktualisierte Informationen bereitstellen. Dabei ist es auch wichtig, dass Inhalte langfristig relevant oder gar zeitlos bleiben (Evergreen Content).
Ort:
Das Bing-Ranking berücksichtigt den Standort des Nutzers, den Hosting-Standort der Website sowie die Sprache.
Ladezeit:
Wie bei Google spielt auch bei Bing die Ladezeit einer Seite eine wichtige Rolle im Ranking.
SEO-Schraubstellen für Bing
Basis-SEO: Deine Website muss technisch einwandfrei sein. Dazu gehören die Optimierung von Seitenladezeiten, mobile Benutzerfreundlichkeit, saubere URL-Strukturen und eine effektive interne Verlinkung.
User-Experience (UX): Wichtig ist eine positive Benutzererfahrung. Dazu zählen die Ladezeit und die Bedienbarkeit deiner Website. Bing berücksichtigt Faktoren wie die Verweildauer und die Absprungrate.
Inhalt: Du benötigt qualitativ hochwertigen, einzigartigen und informativen Inhalt, der die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe anspricht. Bing bevorzugt Seiten mit nützlichen und relevanten Inhalten.
Keyword-Optimierung: Verwende relevante Keywords, insbesondere im Titel, Meta-Description, und ind Überschriften. Achte darauf, dass die Keywords natürlich und sinnvoll im Text integriert sind.
Backlinks: Achte auf ein gutes Backlink-Profil mit hochwertigen und relevanten Backlinks von vertrauenswürdigen Websites. Qualität zählt mehr als Quantität – und Spam-Backlinks sollten tunlichst entfernt werden. Gut zu wissen ist: Bing crawlt Seiten in Deutschland seltener als Google. Folglich kann es deutlich länger dauern, bis Backlinks gefunden und verarbeitet werden.
Lokales SEO: Wenn du besonderen Wert darauf legst, dass deine Website in Bing lokal gefunden und genutzt wird, optimiere deinen Content für lokale Suchanfragen. Dazu gehören die Adresse, ggf. Öffnungszeiten und Kontaktdaten. Am besten registriert du dich sich auch in Bing Places for Business.
Crawling: Bing muss deine Website problemlos crawlen können. Je nach Umfang empfiehlt es sich auch,eine XML-Sitemap bereitzustellen.
Soziale Signale: Obwohl Bing nicht so stark auf soziale Signale reagiert wie Google, können Interaktionen in sozialen Medien dennoch die Sichtbarkeit deiner Website verbessern.
Last but not least: Monitoring in Bing Webmaster Tools
Um sicherzugehen, dass Bing deine Website wunschgemäß verarbeitet, solltest du die Bing Webmaster Tools nutzen. Es gibt nämlich bei Bing bestimmte Versäumnisse, die nicht wie bei Google das Ranking negativ beeinflussen können, sondern sogar einer Indexierung im Weg stehen. Dazu zählen beispielsweise das Fehlen einer Hauptüberschrift (H1), kein Keyword-Fokus, Duplicate Content oder unzureichender Inhalt (Thin Content). Erscheinen für dich wichtige Seiten erst gar nicht im Bing Index, kannst du in den Webmaster Tools die Seiten prüfen und möglichen Ursachen besser nachgehen. Die Anmeldung und das Hinzufügen von Websites funktioniert ähnlich wie bei Google.
Anmeldung: Auf https://www.bing.com/webmasters kannst du dich mit einem Microsoft-Konto, einem Google-Konto oder via Facebook anmelden.Andernfalls hast du auch die Möglichkeit, ein neues Microsoft-Konto zu erstellen.
Website hinzufügen: Wenn du deine Website anmelden möchtest, klickst auf die Schaltfläche “Website hinzufügen” und gibst die URL ein.
Website-Überprüfung: Um zu bestätigen, dass du der Inhaber der Website bist, musst du eine der angebotenen drei Methoden zur Website-Überprüfung auswählen. Das sind entweder das Downloaden und Hochladen einer XML-Datei in das Root-Verzeichnis deiner Website, das Hinzufügen eines Meta-Tags auf der Startseite oder eines DNS-Eintrags. Um die Überprüfungsmethode abzuschließen, klickst du Sie auf “Überprüfen”
Zugriff aufs Bing Webmaster Tools-Dashboard: Wenn deine Website erfolgreich verifiziert wurde, erhältst du Zugriff auf das Dashboard der Bing Webmaster Tools. Dort kannst du – wie in der Google Search Console – verschiedene Funktionen nutzen, um die Leistung Ihrer Website zu prüfen und in den Bing-Suchergebnissen zu verbessern.