SEO mit generativer AI

Lange habe ich mich gegen ChatGPT & Co. entschieden gewehrt. Als SEO und Content-Verantwortlicher will ich  meine bewährten Strategien und Maßnahmen keinesfalls von Natural Language Processing (NLP) und neuronalen Netzwerke kapern lassen. Meine Arbeitsergebnisse  sollen authentisch und auf den Säulen meiner Expertise gestützt bleiben. Wie sollte das möglich sein, wenn KI-Systeme zunehmend mein Denken und meine Entscheidungen übernehmen? Zunächst nenne ich Beispiele, wo ich überzeugt bin, dass KI bei der Entwicklung von Keywordstrategien und Content bestenfalls die halbe Miete sein kann. Mehr Speed zum Ziel, aber ohne Gehirnschmalz.

1. Gezielte Keyword-Optimierung

  • Keyword-Recherche: ChatGPT nutzt keine fortgeschrittenen SEO-Tools, um die relevantesten Keywords zu identifizieren. Menschen können durch gezielte Keyword-Recherche relevante Begriffe und Phrasen auswählen, die ein höheres Suchvolumen haben und den Text entsprechend optimieren.
  • Keyword-Platzierung: Es ist wichtig, dass Keywords an strategischen Stellen im Text auftauchen (Titel, erste Absätze, Überschriften, Meta-Beschreibungen). ChatGPT kann das grundsätzlich umsetzen, aber ein gezieltes Fein-Tuning ist oft notwendig. Wenn du dich ausschließlich auf KI verlässt, könnten fehlerhafte Optimierungsvorschläge entstehen, die deine Seite negativ beeinflussen, z. B. Überoptimierung oder falsche Platzierung von Kewords und Inhalten.

2. Meta-Tags und strukturierte Daten

  • Meta-Beschreibungen: ChatGPT kann zwar Inhalte erstellen, aber keine expliziten Meta-Beschreibungen formulieren. Solche SEO-Elemente solltest du selbst hinzufügen, um die Wirkung des der Snippets in Suchmaschinen zu verbessern.
  • Strukturierte Daten: Die Implementierung von strukturierten Daten (z.B. Schema-Markup) ist wichtig, um den Suchmaschinen klarere Signale über den Inhalt der Seite zu geben. ChatGPT generiert Text, aber strukturierte Daten müssen manuell hinzugefügt werden.

3. Content-Aufbau

  • Qualitätsanspruch: ChatGPT kann zwar sehr schnell Texte generieren, aber diese wirken oftmals eher künstlich als originell. Dem Tool fehlt allerdings (bis heute noch) das Verständnis für menschliche Interpration, Schlussfolgerungen und ebenso Emotionen. Das führt zu Ergebnissen, die bei weitem nicht so ansprechend oder überzeugend sind wie von Menschenhand geschrieben.
    Die Konsequenz: Wenn der mit KI erstellte Content oberflächlich ist und kaum einen Mehrwert bietet, springen die Besucher eh wieder ab, was zu negativen Nutzersignalen führt.
  • Plagiatsgefahr: Es besteht das Risiko, dass KI-Bots Inhalte  von anderen Quellen kopieren. Dies kann zu Problemen mit Duplicate Content führen, was sich negativ auf dein Ranking auswirken kann.
  • Mehrwert und Tiefe: KI-generierte Texte neigen dazu, generisch zu sein und an Tiefe zu fehlen. Um eine hohe SEO-Qualität zu gewährleisten, müssen die Inhalte einen signifikanten Mehrwert bieten, der über allgemeine Informationen hinausgeht. Menschliche Autoren können Fachwissen, einzigartige Perspektiven und detailliertere Erklärungen einbringen, die den Inhalt autoritativer machen.
  • Verweise auf Quellen: Die Verwendung vertrauenswürdiger Quellen und die Einbindung von Backlinks zu relevanten Inhalten erhöht die Autorität des Textes. ChatGPT generiert Inhalte ohne direkte Verlinkung oder Quellenangaben, weshalb diese manuell ergänzt werden müssen.

4. Lesbarkeit und Struktur

  • Überschriftenstruktur: Du musst selbst dafür sorgen, dass der Text gut strukturiert ist, mit klar definierten H1-, H2- und H3-Überschriften. Damit verbesserst du den Lesekomfort, hilfst auch den Suchmaschinen, den Inhalt zu verstehen. ChatGPT kann die Struktur grob aufbauen, aber es benötigt oft eine Feinabstimmung, um SEO-gerecht zu sein.
  • Absatzlänge und Lesbarkeit: Kurze Absätze und einfache Sätze verbessern die Lesbarkeit. ChatGPT erzeugt manchmal längere, komplexe Sätze, die durch Menschen aufgebrochen werden können, um die Lesbarkeit zu steigern, was auch ein Ranking-Faktor sein kann.

5. Interne und externe Verlinkung

  • Interne Links: Gut platzierte interne Links verbessern die SEO-Performance, indem sie den „Link-Juice“ auf der Website verteilen und die Nutzerfreundlichkeit erhöhen. ChatGPT setzt keine internen Links, sodass dieser Aspekt manuell ergänzt werden muss.
  • Externe Links: Verweise auf hochwertige, relevante Seiten erhöhen die Glaubwürdigkeit des Inhalts. Auch hier musst du manuell prüfen, welche externen Seiten für deine Strategie sinnvoll sind.

6. Multimedia und visuelle Elemente

  • Bilder und Alt-Texte: Visuelle Elemente wie Bilder, Infografiken oder Videos können die Nutzerbindung erhöhen und damit die SEO verbessern. ChatGPT kann per KI-Bildgenerator DALL-E 3 Bilder erzeugen, konzipiert aber keine visuellen Inhalte und Alt-Texte. Es ist daher notwendig, diese Inhalte manuell hinzuzufügen und auch die Alt-Texte mit Keywords zu versehen.
  • Interaktive Elemente: Elemente wie Tabellen, Listen oder interaktive Tools (z.B. Rechner oder Umfragen) sind für User und SEO von Vorteil. Diese interaktiven Elemente müssen durch Menschen eingebaut werden.

7. Mobile Optimierung und technische SEO

  • Mobile First: Da Google den „Mobile-First-Index“ nutzt, müssen die Texte nicht nur für Desktop, sondern auch für mobile Geräte optimiert sein. Die technische Optimierung für mobile Ansichten (z.B. Ladezeiten, Layout) muss separat durchgeführt werden, da ChatGPT hier keine direkte Kontrolle hat.
  • Page Speed und Ladezeiten: ChatGPT kann Inhalte erstellen, aber die Ladezeiten der Seite, die ein wichtiger Ranking-Faktor sind, hängen von technischen Aspekten ab, die manuell optimiert werden müssen (z.B. Komprimierung von Bildern, minimierte Skripte).

8. E-A-T (Expertise, Autorität, Vertrauenswürdigkeit)

  • Fachliche Expertise: Google legt zunehmend Wert auf die Expertise der Autoren, vor allem in Bereichen wie Medizin, Recht und Finanzen (Your Money or Your Life – YMYL). ChatGPT kann generische Texte liefern, aber es fehlt ihm an ausgewiesener fachlicher Autorität. Durch die Nennung von Experten und die Verknüpfung mit vertrauenswürdigen Quellen können Menschen den Text aufwerten.
  • Vertrauenswürdigkeit: Die Inhalte sollten durch verlässliche Quellen gestützt werden. Dies kann durch Zitieren und Verlinken auf anerkannte Webseiten geschehen, was den Text vertrauenswürdiger und relevanter für die Suchmaschinen macht.

9. Benutzerintention (Search Intent)

  • Search Intent: Menschliche SEO-Experten können besser einschätzen, welche Suchintention hinter einem Keyword steht (informational, transactional, navigational) und den Text darauf optimieren. ChatGPT kann zwar den Inhalt generieren, aber die genaue Ausrichtung auf die Intention erfordert oft menschliche Anpassungen.

Generative AI (genAI) als Helferchen

Dennoch ist klar, dass die KI permanent fortschreitet und KI-Bots inzwischen in der Lage sind, zeitaufwendige Routinearbeiten in Minuten zu erledigen, für die ich bis vor kurzem Stunden benötigte. 

  • In ChatGPT lassen sich beispielsweise lange Inhalte zusammenfassen, um kompakte Meta-Beschreibungen oder Snippets für Suchmaschinen zu erstellen. 
  • Recherchen  zu spezifischen Themen werden einfacher.
  • Für bestimmte Bereiche kannst du generieren, was hilfreich für die Erstellung von Produktbeschreibungen oder Glossaren  ist.
  • Ebenso kannst du dir Vorschläge für die Integration von Keywords anzeigen lassen.

In nächster Zeit werde ich eine Reihe von Experimenten durchführen und diese hier vorstellen